Herbst-Stoffwechsel: Der Nähsteckbief


Es geht wieder los und ich freue mich! Mit dem Nähsteckbrief startet heute der Herbst-Stoffwechsel den die liebe Frau Siebenhundertsachen zusammen mit der lieben Lotti organisiert. Danke euch beiden für die viele Mühe!
Hier gehts zum Überblick über die Aktion und zu den anderen Stoffwechselteilnehmerinnen.

Da ich schon in der 2. Runde teilnehme habe ich meinen Steckbief vom letzten Mal als Grundlage genommen und auch gleich mal Vergleiche gezogen. Auch spannend so.

Was nähst du im Herbst/Winter am liebsten für dich?

Ganz klar: Kleider. Wer meinen Blog verfolgt, wird festgestellt haben, dass ich zwar hin- und wieder etwas anderes nähe als schon wieder ein Kleid, dann aber nicht für mich oder sowieso nicht zum anziehen. (wobei mir gerade beim schreiben einfällt, dass ich eben solche Sachen kaum bis gar nicht gebloggt habe.. ) Ich bin sehr glücklich über die Entdeckung des Kleides für mich als all-time-favorite- Kleidungsstück. Ich habe festgestellt, dass mir Kleider am besten stehen und auch am besten zu meiner, sagen wir unkonventionellen, Figur passen. Das heißt nicht, dass ich mich nicht mag. Ich mag mich nur nicht in zweitteiliger Garderobe. Sprich Rock und Oberteil oder schlimmer Jeans und T-Shirt. Da schlage ich gleich mal die Brücke zur nächsten Frage.

Seit dem ersten Stoffwechsel hat sich bei nichts getan. Ich stehe auf Kleider. ;-) Einzig anderes ist ein Mantel. Für dieses Jahr habe ich mir sowohl einen weiteren Wintermantel als auch einen Übergangsmantel vorgenommen.

Und wenn wir kurz mal vor allem an Oberteile und Röcke denken, was würdest du da gern nähen? Hast du schon etwas vor Augen? Oder nähst du lieber Hosen oder nur Kleider?

Ich denke nicht an Röcke oder Oberteile, sorry! Es ist nicht so, dass ich nicht auch das eine oder andere ausprobiert hätte. Ich fand am Ende nur, dass es an mir nicht gut aussieht. An anderen mag ich das immer sehr und manchmal würde ich auch gerne einen "schnellen" Rock nähen und dazu ein hübsches Blüschen. Ich habe aber mittlerweile gelernt, dass ich mit stark betonter Taille und ohne Trennung in der Mitte einfach besser angezogen bin. Daher lasse ich das sein. Es ging bei der Überlegung nach Oberteilen und/oder Röcken ja auch ein Stückweit um den Stoffverbrauch. Klar nähe ich auch mal ein Kleid aus verschwenderischen 4m Stoff. Ich kann aber auch ganz prima mit 2m klarkommen. Nicht, dass jetzt Angst aufkommt oder der Gedanke an Unverschämtheit, wenn ich hier kategorisch Oberteile und Röcke mit weniger Stoffverbrauch ausschließe.

Daran hat sich auch erstmal nichts weiter geändert.

Die Glaubensfrage: Webstoff oder Jersey? Oder doch beides?

Ganz klar: Webstoff! Jersey kommt bei mir nur zZ der Kinder wegen unter die Maschine. Ich mag die Verarbeitung nicht so gerne, das ewige einrollen schon beim Zuschnitt und die generelle Widerspenstigkeit. (Vielleicht geht das nur mir so, aber ich finde nicht, dass sich Jersey-Sachen besonders schnell und einfach nähen lassen.) Zudem verzeiht Jersey einfach nichts. Alle mir bekannten Jersey-Kleiderschnitte sehen an mir ähnlich bescheiden aus wie zweitteilige Garderobe. Webstoffe hingegen sind für mich ein Traum in der Verarbeitung.

Es bleibt dabei: Webstoff! Jersey verwende ich für mich mittlerweile zwar auch, aber nur für Unterwäsche und das auch mehr oder weniger wiederwillig.

Welches Material vernähst du am liebsten (z.B. Viskose, Baumwolle, Wolle, …) – gegen was hast du eine (starke) Abneigung?

Am allerliebsten vernähe ich Bauwollstoffe. Wollstoffe, Cord und Samt gehören zu meinen Winterlieblingen. (Ich gehe mal schwer davon aus, da es sich um zu nähende Sommerkleidung handelt, dass keine auf die Idee kommt sowas für jemanden auszusuchen.. ) Was ich noch nie hatte ist Viskose, ich lese immer wieder, dass dieses und jenes Kleidungsstück aus derselben ist, aber ich kam noch nie dazu mal welche zu kaufen. Das wäre für mich ganz was tolles, wenn mir mal jemand ein Viskosestöffchen überhilft, damit ich ich auch mal weiß, was da genau ist und wie sich das so verarbeiten lässt. Aber ich bin da generell offen und lass mich überraschen was meine Stoffpatin feines für mich befindet. (An dieser Stelle nochmal: ich find das Experiment so wahnsinnig spannend..)
Einzige Bitte: möglichst wenig Plaste! Mischgewebe sind prima, aber bitte kein Vollplaste oder extrem hoher Anteil. Ich bewege mich in meinem Arbeitsalltag auf Statisch sehr gut aufladbaren Bodenbelegen und habe schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Wenn ich jedes Mal beim Aufstehen und hinsetzten eine gewischt bekomme, dass man sogar den Funken sehen kann, ist das glaub ich nicht gut... ;-)


Beim letzten Stoffwechsel habe ich gelernt, dass ich wirklich und ganz eindeutig am liebsten Baumwolle vernähe. Das Experiment Viskose ist für mich erstmal gescheitert. Ich habe noch zwei weitere Viskosestöffchen in voller Vorfreude gekauft, weil ich die Haptik an sich total schön finde. Ausschneiden und nähen ging so mäßig bis gar nicht, dass die beiden Stoffe jetzt erstmal eine Weile im Schrank ablagern. Damit beschäftige ich mich mit ruhigem Nervenkostüm mal irgendwann in der Zukunft.
Ansonsten ist alles beim alten. Im letzten Winter trug ich quasi durchgängig meine Baumwollkleider die allesamt aus festen Drucken bestehen. (Ausser die Hochsommerkleider die ich dieses Jahr genäht habe, die werden wohl im Winter auch im Schrank bleiben) Soll heißen, mit einem hübschen Baumwolldruck festerer Qualität wäre mir auf jeden Fall eine Freude zu machen. Ansonsten steh ich sehr auf Feincord. Die gibt es ja z.T. auch gemustert, was mir auch sehr gefällt wenn es nicht Kinderstoffig ist.

Was sind deine Lieblingsfarben, welche stehen dir gut? Welche gehen gar nicht?

Ich mag sehr gerne rot und blau und schwarz, neuerdings auch mal grün, weiß auch. Pastell ist glaub ich nicht ganz so meins, wobei das auch darauf ankommt, helles blau zB mag ich gerne. Meistens greife ich eher zu volleren Farben. Auch hier würde ich mich gerne überraschen lassen und bin offen. ZB habe ich kein gelbes Kleid und auch keinen gelben Stoff. (ob es mir stehen würde weiß ich allerdings nicht, da noch nie ausprobiert). So geht es mir mit einigen anderen Farben auch. Momentan ist meine Haarfarbe rot, ich überlege aber ganz aktuell ob ich wieder zu braun wechsle. Von Farbtypenlehre habe ich keine Ahnung und reagiere eigentlich immer aus dem Bauch heraus, ob mir ein Stoff gefällt und ich ihn kaufe. Bisher hatte ich bei keinem Kleid das Gefühl es stünde mir der Farbe wegen nicht, meine bisherigen Kleider sind durchaus unterschiedlich.
Ich würde schon sagen ich habe ein gewisses Beuteschema wenn ich für mich selbst aussuche, könnte die genauen Kriterien aber auch nicht benennen.


Für den Herbst bevorzuge ich die dunkleren Farben. Hellgrundige Stoffe oder helle Farben mag ich nur im (Hoch)Sommer. Also rot, schwarz, grün (mittlerweile fester Bestandteil der Farbauswahl), blau und gerne auch in die beeren bzw. lila Richtung.

Welche Muster magst du? Groß oder klein? Blumen, Streifen, Punkte? Oder sind Muster vielleicht gar nicht so deins?

Blümchen scheinen bei mir ein zentrales Thema zu sein, obwohl ich nie explizit danach suche. Und ich liiiiiiebe Punkte, lieber kleiner als größer. Streifen find ich cool, habe aber noch kein Streifenkleid genäht (warum eigentlich nicht..) Karos sind auch immer ganz weit vorne. Nicht unbedingt so gerne mag ich Stickereien. Im Allgemeinen gehe ich eher auf kleine Muster, wobei ich es auch ganz schön finde wenn man auch aus der Entfernung noch Muster erkennen kann. Gar nicht mag ich Riesenmuster, egal welchen Couleurs. 60er/70er Retroprints und wilde Mustermixe sind auch nichts für mich, genauso wie überzeichnende Früchte oder Tierprints a la Kinderstoffe und Tierfelloptik.

Dem hab ich gar nichts hinzuzufügen.

Was sind die Kleidungsstücke, die dir (in letzter Zeit) in deinen Augen am besten gelungen sind? (Bitte mit Link oder Foto) Sind welche dabei, die du vor allem wegen ihres Stoffes magst?

Ich hab jetzt einfach mal überlegt, welche Kleider ich wohl gerne im Herbst tragen werde oder welche des Stoffes wegen gut passen..

Das hatte ich zwar jetzt im Sommer auch viel an,
 ich denke aber das bleibt auch für den Herbst im ständigen Repertoire

Als Anlasskleid genäht, für mich aber auch klassisches Herbstkleid

Das auch, dunkelgrundiger Druck, prima auch im Herbst mit Stiefeln

Das hat auch Ärmel wie die anderen Kirschenkleider, prima im Herbst

Siehe oben

Das ist ein richtiges Winterkleid, voll warme Wolle,
eher nicht im Herbst, aber die Karos wollte ich zeigen

Braun und grün, super Herbstkleid

Das letztjährige Weihnachtskleid,
wohl sicher auch ganz weit vorne diesen Herbst

Hier mal eine Variante in Cord.
Wobei der auch sehr dick ist, also eher Winter.

Alltime-Favourite, auch oder grade im Herbst

siehe oben

Hier eins aus Samt. Ich muss es mal reparieren,
hat aber Zeit es ist nämlich auch eher warm also für Winter

Der Karos wegen gezeigt, auch dieses ein klassisches Winterkleid,
weil zu warm. Sonst auch im Herbst ein Knaller.

Und hier noch eins für die Ausnahme: das ist eigentlich
zu hell für meine Herbstdefinition und dennoch bin ich mir
sicher ich werde es auch in nächster Zeit sehr viel tragen.

Und ansonsten schrieb ich ja hier über meine letzten Stoffkaufeskapaden..

Wieviel Stoff verbrauchst du ca. für einen Rock, ein Oberteil, ein Kleid? Welche Mindestmenge benötigst du für die Verarbeitung? Oder hast du sogar ein Maximalmaß für Stoff?

Wie oben schon erwähnt ich kann durchaus mit 2m auskommen, wenn das Muster es zulässt. 2,5m wären aber "sicherer". Ich kaufe meistens 3m, es sein denn ich habe Tellerrockpläne, dann 4m. Meistens habe ich noch gut was über, manchmal gut 1m bei gekauften 3m. Es sollte für mich also zu schaffen sein auch mit weniger Stoff ein Kleid zustande zu bringen. Oft nähe ich ohne Ärmel, das spart ja auch schon ganz schön. Ich sehe das als Challenge! Also bitte keinen Schreck kriegen, wenn ihr Chrissy abbekommen habt, die partout nur Kleider nähen will. ;-)


Ich freue mich, dass Kleider nicht mehr die Ausnahme beim Stoffwechsel bilden, da beim letzten Mal irgendwie fast alle Kleider genäht haben. Da brauche ich mich Mengentechnisch gar nicht so sehr entschuldigen. Beim letzten Mal habe ich allerdings gelernt, dass ich mit 2m nicht so richtig gut auskomme. 2,5m wären da schon das Minimum. Wenn ich Stoff kaufe, dann mittlerweile immer 3m. Damit kann ich mich dann eigentlich immer gut austoben und bin frei in der Schnittwahl. Meist bleibt zwar noch etwas übrig, aber für Musteranordnung ist es schon ne sichere Bank. Mein Annahme das wäre bestimmt auch immer mal ein ganzer Meter ist hinfällig, mehr als 80cm waren es wohl nie.

Gibt es sonst noch etwas, das dich als Näh-/Stofftyp in deinen Augen ausmacht?

Ich bin mit einem Baumwollstoff recht leicht glücklich zu machen, lasse mich aber wie beim letzten Mal gerne auf ein Experiment ein. Es gibt so viele Wollstoff- oder sagen wir Herbststoffqualitäten, die mir wahrscheinlich auch weitestgehend unbekannt sind. Und warum nicht auch mal ein Unifarbendes Kleid nähen? Oder aus einem Stoff mit einer irgendgearteten Struktur oder mit eingewebtem Muster oder oder oder... Ich lasse mich gern überraschen!
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Stoffkauf

Ich hatte ja bereits erwähnt, dass ich durch Stoffaufbau wieder Kapazitäten in meinem Lager habe. Da diese auf keinen Fall ungenutzt bleiben können, habe ich ein paar neue Stöffchen ergattert.


Zum einen war ich gestern in netter Runde auf dem Maybachufermarkt und habe an meinem Lieblingsstoffstand zwei Stoffe gekauft. Besonders nett fand ich, dass mich die Verkäuferin auf mein Kleid ansprach, es bewunderte und feststellte, dass der Stoff auch bei ihr gekauft war. Treue Kundin eben.. ;-)

Erstanden habe ich diesen tollen Stoff, den auch Susi von Alle-Wünsche-werden-wahr als Stoffwechselstoff bekam. In den hatte ich mich auch ein bisschen verliebt und habe jetzt so ziemlich den letzten Rest gekauft. Ich gestehe ausserdem, dass ich selbigen auch noch mit petrolfarbenen Untergrund als Belohnungsstoff kaufte, als ich letztens endlich den heißersehnten Erdbeerstoff fürs Tochterkind fand.



Und dann kaufte ich noch diesen:



Sofort kam die Frage meiner Begleiterinnen: "Sag mal hast du den nicht schon?"
Nein! Diesen hab ich noch nicht, aber einmal Beuteschema immer Beuteschema oder so ähnlich.. ;-) Auf dem Foto sieht er ziemlich schwarz aus, bei Betrachtung neben wirklich schwarzem Stoff sieht man aber deutlich, dass es sehr sehr dunkles grün ist, die Blumen in beige.

Die weitere Beute stammt aus einer Onlinebestellung. Das mach ich ja öfter und hab bisher wenig schlechte Erfahrungen gemacht. Uneingeschränkt möchte ich an dieser Stelle Stoffkontor.eu empfehlen. (Achtung: es gibt auch Stoffkontor.de und stoffekontor.de, die gehören nicht zusammen!) Die haben ein großes, gut gemischtes Sortiment. Ich finde eigentlich immer etwas. Wenn man bis ca. 15 Uhr bestellt geht das Paket am selben Tag raus und ist in der Regel bereits am nächsten Tag da! Das finde ich unheimlich praktisch. Die Qualität der Stoffe ist top und die Preise fast auf Marktniveau.

Diese Stoffe bestellte ich aber bei modes4u. Ich fand den Shop ganz zufällig und war recht begeistert von den aussergewöhnlichen Prints zu noch erschwinglichen Preisen. Ich schiele immer mal wieder Richtung diverser Markenstoffe á la Tilda und co., aber 18€ aufwärts für einen Meter Baumwollstoff sind mir einfach zu teuer, egal wie schön der Druck ist.
Jetzt gab es dort noch einiges reduziert und ich kam auf zweimal 10,30€/m und einmal 12€/m. Das liegt zwar immernoch deutlich über meinen sonstigen Käufen, meist um die 4-7€/m, aber ich dachte bei Prints die es jetzt nicht überall gibt, darf das auch mal sein.

Die Blüten erinnern an die auf meinem Stoffwechselstoff,
besonders schön finde ich die  Wolkenförmige Anordnung


Die Blüten find ich Zucker! Gleichsam Abstrahiert und feinstrukturiert.

In diesen war ich Schockverliebt. Das war auch der teure.

Aber jetzt kommts: Die ganze Website ist auf deutsch und hat auch eine .de Adresse, man verspricht ab 60€ Bestellwert gratis zu liefern. Etwas versteckt und für mich so von vornherein nicht ersichtlich: die Stoffe kommen aus HongKong! Und ich hatte mich schon über die Preise gewundert, die sonst für derartige Stoffe weit drüber liegen. Auf den Versandort wurde ich erst in der Bestellbestätigungsemail aufmerksam. Da stand dann ziemlich fett: "Da wir aus Hong Kong verschicken, dauert es normalerweise ca. 5-15 Werktage bis das Paket ankommt. Bitte gedulden Sie sich daher etwas.Der voraussichtliche Liefertermin ist: 04.08.2014 - 18.08.2014" Achso! Nagut, dann landet es eben beim Zoll. :-( Ich hätte wohl aber nicht mal eben bestellt, wenn ich das vorher gewusst hätte. Versendet wurde übrigens auch noch am selben Tag und ich hatte die Stoffe etwa nach 7 Tagen.
Die Stoffe entschädigen aber voll! Ganz tolle Haptik, tolle Farben, schöne Qualität. Wenn man mal "was anderes" haben will, sicher eine Empfehlung. Ich habe dort auch ein Waxprint gekauft, was hier unbezahlbar wäre und etwas in der Art auch nicht angeboten wird. (Foto kommt demnächst)

Nette Anekdote vom Zoll in Brandenburg: Ich glaube ich war an dem Tag die einzige die dort ein Paket abholte und ca. 1 min nach ziehen meiner Wartenummer schon dran. Ich vermute die beiden Beamten, ein gemütlicher Herr und eine quirlige Beamtin, haben jeder noch einen Schluck Kaffee getrunken und sich dann meiner erbarmt. Den Warteraum hätte ich fotografieren müssen. Ganz unscheinbar ohne Hinweisschild hing in der Ecke hinter der Tür die Maschine für die Wartemarken, ich vermute die hängt da schon seit 100 Jahren.
 Der Beamte bearbeitete meine Zollsache, die Beamtin gleichsam gelangweilt bot sofort an das Paket schnell zu holen, sie würde ja eh grade stehen. Kam wieder mit leuchtenden Augen: "Da sind Stoffe drin, oder? Sie nähen selbst?!" Sprachs und begutachtete mein Kleid von allen Seiten, mit Anfassen. Der Kollege würde jetzt nicht hinschauen, ist eh beschäftigt, ob wir nicht die Stoffe mal anschauen könnten?! Großes Hach und Ohhh und Aaah! Ja, nähen ist schon toll. Aber Stoffe so aus dem Internet und aus dem Ausland, naja, da weiß man ja nicht.. Aber toll sind sie ja.. Wo waren die doch gleich her? Ich wette, sie hat den halben Shop leergekauft, als ich aus der Tür war. Das ganze hat mich ca. 15 min Zeit, viel Lächeln, Anekdoten des beschwerlichen Zoll-Beamten-Daseins lauschen und 22€ gekostet. War ganz amüsant.

Meine Stöffchen waschen jetzt, vernähen kommt hoffentlich auch bald.

Schönes Wochenende euch allen!

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Sommerkleider

Bevor es hier an die ersten Herbstkleider geht muss ich erstmal meine Sommerkleider zeigen.

Als es plötzlich anhaltend heiß wurde und ich die 30Grad Strandkleider nun nicht unbedingt zur Arbeit anziehen wollte, mussten ein paar neue Kleider her. Ohne Ärmel, aber nicht so wenig auf der Schulter wie Spaghettiträger. Für offizielle Garderobe schließe ich die mittlerweile für mich aus, fühle mich da irgendwie zu alt für. Am See oder Strand, also im Freizeitleben, mag das gehen.

Ich suchte in meinem Stofflager nach leichten Baumwollstoffen und fand länger abgelagerte Stoffe, die ich ganz am Anfang kaufte und dann mit wachsender Näherfahrung doch nicht vernähte und für den Alltag ausschloss. Für die 30Grad-Hochsommer-Alltagkleider fand ich die jetzt aber doch passend.
Sehr schön, da gingen einige Meter weg und machten Platz für neues.. Nicht das noch ungenutzer Platz entsteht..  ;-)

Nummer 1




Ein ganz leichter, dünner, gerade so nicht durchsichtiger Stoff den ich bei Buttinette bestellt hatte. Als er damals ankam fand ich zwar die Farbe ganz schön, aber die kleine Stickerein UND die aufgedruckten Blumen UND so ganz dünne hielt mich vom vernähen ab. 
Jetzt zog ich ihn voller Wonne aus dem Schrank, erschien mir der Stoff als perfekt für 30Grad. Beim Bügeln roch es plötzlich verdächtig nach Plaste. Reine Baumwolle ist es wohl auf keinen Fall. Macht aber nichts, bei den hohen Temperaturen schwitzt man sowieso in allem. 


Der Schnitt ist aus der Knipmode 06/2012. Eigentlich ohne Taillenband. Nachdem ich das Oberteil aber zusammengenäht hatte und der Püppi anprobierte war gleich klar das es extrem zu kurz ist. Das konnte nur ein Taillenband retten. Warum das so kurz ist hat sich mir allerdings nicht erschlossen. Die Knipschnitte passen mir eigentlich immer ganz gut, es passt auch sonst hervorragend, nur die Länge stimmte nicht. Weils eh schon soviel Kitsch war und ein Hochsommerkleid wie ich finde immer etwas drüber sein darf, hab ich die Nähte mit einem Zierstich abgesteppt. Also ich mags und es erfüllte seinen Zweck sehr gut, getrocknet ist es auch super schnell.

Nummer 2



Auch das ist ein vermeintlicher Fehlkauf von Buttinette. Naja, gut abgelagert und für ein Hochsommerkleid ist es ok. 


Der Schnitt ist Vogue 8811. Ein 40er Vintageschnitt mit halbem Teller als Rockteil und überschnittenen Schultern. Sehr bequem und luftig und trotzdem angezogen. Das gefällt mir sehr gut. Die Passform hat allerdings noch Mängel. Das Oberteil ist etwas zu lang und an den Überschrittenen Schultern ist irgendwie zuviel Stoff. Ich hab noch nicht rausgefunden ob das jetzt so soll und wie ich das ggf. geändert kriegen würde.

Nummer 3



Lustig, schon wieder gut abgelagerte Buttinette. Diesmal sehr fester Baumwollstoff der an Bettwäsche von anno dazumal erinnert. Ich fand den auch vom Muster her sehr wie Bettwäsche anmutend und so lagerte er. Jetzt doch für die Sommerkleider vernäht und angenehm überrascht worden. Als Kleid find ich ihn zum einen nicht mehr so Bettwäschig und zum anderen macht er auch dieses kühlende Gefühl was diese Bettwäsche früher im Sommer machte. Sehr schön.


Der Schnitt vom Oberteil ist von Butterick 4443. Leider insgesamt ein bisschen groß geworden. Das macht zwar fürs Hochsommerkleid nicht soviel weils dann schön luftig ist, aber Schade um die Arbeit mit dem SeitenRV den ich nun gar nicht benutze...

Nummer 4



Auch dieser Stoff ist von Buttinette, allerdings aus diesem Jahr und sogar geplant für ein Sommerkleid gekauft. Gewebtes Karo, leichte Baumwolle. 


Den Schnitt habe ich wieder zusammengebastelt aus dem Oberteil von Monique ergänzt durch ein Taillenband. Das Rockteil ist wie bei den anderen, ausser dem V8811, das Rockteil vom Kirschenkleid. 

Nummer 5


Dieses mag ich seeeeehr! Der Stoff ist vom Stoffkontor aus diesem Jahr ein dünner Baumwollbatist mit Karos UND Punkten. Na den musste ich haben.. ;-)


Schnitt ist das Anna Dress auf den ich sehr lange warten musste, weil er ewig vergriffen war. Nachdem ich jetzt das erste genäht habe, muss ich sagen: zu Recht! Der Schnitt ist klasse. Auch wieder überschnittene Schultern wie bei dem Vogue 8811, aber anders konstruiert. Hier bollert nichts, an den Armen ist nicht zuviel Stoff. Hier ist das Oberteil einen Hauch zu kurz, das werde ich beim nächsten noch anpassen. Den Rock habe ich allerdings vom V8811 übernommen. Der Halbe Teller war mir irgendwie sympathischer. Super schnell genäht und macht echt was her. Es wird wohl weitererere Varianten geben.. ;-)

Dann hoffe ich mal, dass der Sommer jetzt noch ein bisschen bleibt! Heute ist es ja eher wie *..

*setze hier das böse Wort mit H ein

Schönen Sonntag euch allen!
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[Strickmaschine] Wie stelle ich eine Lochkarte her?

Es hat leider ein bisschen gedauert, jetzt gibts aber endlich den Post zum Thema Lochkarte.

Ich bin leider Fototechnisch ein bisschen gehandicapt, ich hoffe das geht für euch so und es ist alles gut zu sehen.
Achtung, wird umfangreich.. ;-)

Ich zeige hier erstmal das Herstellen einer Lochkarte am Beispiel von Karten für Lochmuster. Bei Norwegermustern oder anderen Mustervarianten unterscheidet sich natürlich das auszustanzende Muster, aber das Herstellen der Karte nicht.

Die Blancolochkarten für die Brothermaschinen sehen so aus:
(Lochmusterkarten für andere Strickmaschinen sehen u.U. anders aus, haben eine andere Rasterung)


Die Rasterung auf der Karte besteht aus 10x4 großen Kästchen die aus 6x6 kleinen Kästchen bestehen, die in der Mitte ein kleines Loch haben (dazu später mehr). In einer Reihe steht jedes kleine Kästchen für eine Masche. Die Maximale Musterbreite geht also über 24 Maschen (4 große Kästchen zu je 6 kleinen Kästchen).
Das Muster auf der Lochkarte wird fortlaufend über die gesamte Breite der Strickmaschine, wenn nicht anders eingestellt, wiederholt. D.h. nach dem letzten Kästchen schließt wieder das erste Kästchen an, vor dem ersten Kästchen kommt das letzte Kästchen. Das ist wichtig zu wissen wenn das Muster versetzt wird. Dann werden Teile vorne und hinten in der Zeile angeschnitten, im Musterverlauf nachher im Strickstück ist alles wieder fortlaufend.

Es gibt Musterbücher in denen die Muster und die dazugehörige Lochkarte abgebildet sind. Diese kann man dann auf die Blancolochkarte "abzeichnen". Man kann aber auch eigene Muster entwerfen.
Dazu zeichnet man auf ein kariertes Blatt Papier die Einteilung der Lochkarte auf.
In der Annahme, dass ein Kästchen auf dem Papier auch ein Kästchen auf der Lochkarte darstellt, ergibt sich ein großer Kasten 24 x 12 cm. Unterteilt alle 3 cm in jeder Richtung. Dann ergibt sich genau das Raster der Lochkarte.


Ich habe hier mal unter dem Raster einige Lochmustervatianten aufgezeichnet und so die Rastergröße bestimmt. Das dunkel umrandete Muster ist das für die Lochkarte. Das Muster ist 3 Kästchen hoch und 5 Kästchen breit. Gerade die Breite des Musters ist wichtig für die Abstandsbestimmung zwischen den Wiederholungen und auch den Versatz in der zweiten Musterreihe. 
Hier habe ich mich für 2 Wiederholungen auf 24 Maschen entschieden. Heißt mein Muster ist 2x5 Maschen breit, also 10 Maschen, es bleiben 14 Maschen für die Zwischenräume übrig, also 7 Maschen pro Zwischenraum. Links und rechts habe ich die 7 Maschen aufgeteilt, links 4 Kästchen und rechts 3 Kästchen. In der versetzten Variante liegt die Mitte des Musters genau in der Mitte der 7 Kästchen Zwischenraum. Dann 7 Kästchen nach links das Muster bis auf 1 Loch das am anderen Ende anschließt dann sind dort auch wieder 7 Kästchen Abstand zum letzten Loch. Ich hoffe das ist nachvollziehbar.


Hier seht ihr eine Mustervariante auf 3x3 Kästchen. Da ich die Muster nicht gerne so eng mag, ergaben sich für mich bei 2 Musterwiederholungen auf 24 Maschen 18 Maschen für die Zwischenräume, also 9 Maschen Musterabstand. In der ersten Musterreihe habe ich diese 9 Maschen wieder links und rechts aufgeteilt, 4 links und 5 rechts. Die Mitte der versetzten Reihe liegt auf der 5. Masche von links oder rechts. Die 2. Wiederholung ist dann wieder über die Aussenkante geteilt. Links die beiden rechten Maschen, rechts die beiden linken Maschen und die Zwischenmasche.


Und weil ich grad so im Schwung war, noch eine Variante mit 3x5 Kästchen.

Bevor es jetzt an die Lochkarte geht, müssen wir noch kurz klären wie das denn nun eigentlich funktioniert mit den Lochmustern.
Dazu kommt der Lochmusterschlitten zum Einsatz. Dieser "parkt" bei Nichtbenutzung auf der linken Anschiebeschiene, der Strickschlitten (der Schlitten mit dem Faden) auf der rechten Anschiebeschine. 
Der Lochmusterschlitten ist einzig dafür da, die Maschen auf den Nadeln umzusetzen. Dabei werden über die Lochmusterkarte die Nadeln vorgewählt und von B-Stellung in D-Stellung gebracht, wenn der Lochmusterschlitten von links nach rechts geschoben wird. (Wir erinnern uns hier und hier habe ich das bereits erklärt) Wird der Schlitten dann von rechts nach links geschoben, werden die Maschen auf den Nadeln in D-Stellung auf die benachbarten Nadeln in B-Stellung umgesetzt. Die nun frei gewordene Nadel wird zurück in B-Stellung gebracht. Der Lochmusterschlitten wird immer so oft von links nach rechts bewegt bis keine Umsetzung der Maschen mehr erfolgt, dann wird das ganze mit dem Strickschlitten von rechts nach links abgestrickt. Einmal hin und einmal zurück, dann ist wieder der Lochmusterschlitten dran. Müssen in einer Reihe mehrere Maschen umsetzt werden, passiert das in mehreren Durchgängen. Eine Reihe Kästchen auf der Lochmusterkarte stellt immer eine Schlittenbewegung dar, von links nach rechts oder rechts nach links.
Jetzt mal langsam anhand des Beispielmusters von oben:



1. Reihe: Lochmusterschlitten von links nach rechts, die Nadeln an den Stellen der Löcher werden in D-Stellung geschoben.
2. Reihe: Lochmusterschlitten von rechts nach links, die Maschen auf den Nadeln in D-Stellung werden auf die benachbarten Nadeln umgesetzt, die freien Nadeln in B-Stellung gebracht UND die Nadeln an den Stellen der Löcher werden in D-Stellung gebracht.
3. Reihe: Lochmusterschlitten von links nach rechts, die Maschen auf den Nadeln in D-Stellung werden auf die benachbarten Nadeln umgesetzt, die freien Nadeln in B-Stellung gebracht, es werden keine weiteren Nadeln vorgewählt, weil es keine Löcher mehr auf der Karte gibt.
4. Reihe: Lochmusterschlitten von rechts nach links. Es werden keine Maschen umgesetzt und keine Nadeln vorgewählt, weil es keine Löcher mehr auf der Karte gibt und keine Nadeln in D-Stellung standen. Der Lochmusterschlitten muss aber wieder nach links, weil er dort ja parkt und dem Strickschlitten auch sonst im Weg wäre. 
Daher kommen also diese 2 "leeren" Reihen auf der Lochkarte und das "auseinandergezogene" Muster.

Und jetzt die Lochkarte:
An der rechten Seite sind fortlaufende Nummern aufgedruckt, es empfiehlt sich die Reihe mit der Nr. 1 mit einer Linie zu markieren. Das braucht man später zum richtigen "einstarten" der Lochkarte.


Dann gehts ans Übertragen der Punkte auf die Lochkarte. Ich mache das mit einem Folienstift.


Am Ende des Musters müssen sofern die Lochkarte noch nicht ganz voll ist 2 Reihen komplett gelocht werden. Da die Lochkarte rund läuft muss sie an den Enden zusammen geklipst werden und damit keine Löcher verdeckt werden gibt es am Ende die 2 "offenen" Reihen. 


Die Lochkarte wird dann hinter den offenen Reihen gekürzt.



Jetzt kommt die Lochzange zum Einsatz. Diese hat in der Mitte des Lochers eine kleine Nase, die in das kleine Loch in der Mitte der Kästchen kommt. So wird sichergestellt, dass die Löcher sich später in der Mitte der Kästchen befinden und alle gleich ausgestanzt werden.


 Nase ins Loch rutschen lassen, gibt auch ein Geräusch, das kann man gar nicht falsch machen..


Zange zusammendrücken..


Fertig ist das Loch..


Ich stanze immer von der Seite aus jeweils bis zur Mitte.


Fertig!


Jetzt kann die Lochkarte in die Maschine einsetzt werden und losgestrickt werden!

Diese Muster sieht dann so aus:


Allerdings ist das noch die Variante mit weniger Zwischenraum. So hatte ich das aus dem Vorlagenbuch übernommen. Wie oben beschrieben war mir das zu eng, daher habe ich eine neue Karte gemacht.
Den Abstand zwischen den Musterreihen kann man dadurch regulieren wie oft man zwischen den abgeschlossenen Musterreihen mit dem Strickschlitten strickt. Normalerweise sind es ja 2 Reihen (von rechts nach links und wieder zurück) Ich bevorzuge min 4 Reihen (habe ich bei dem Beispiel auf dem Foto aber auch nicht gemacht, da sind es nur 2 Reihen).

Hab ich noch was vergessen? Habt ihr Interesse an den Mustern? Ich könnte immer mal Musterkarten hier zeigen, wenn ihr die nachbauen wollt..

Schönes Wochenende euch allen!


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