Stoffwechsel 3: Der Nähsteckbrief


Nun schon zum dritten Mal gibt es diese wunderbare Aktion, die sich Frau Siebenhundertsachen  ausgedacht hat. Auch dieses Mal wieder tatkräftig unterstützt von Lotti, neuerdings hier zu finden.
Ich habe länger überlegt, ob ich dieses Mal dabei sein kann. Mein Leben läuft momentan leider unter dem Titel: "Schöner Scheitern" und eigentlich wollte ich mir nicht noch eine weitere Möglichkeit aufbürden zu scheitern. Hier im Blog war es ganz still, weil mir einfach die Zeit fehlte - und manchmal auch die Nerven - etwas schönes zu schreiben. Ganz davon abgesehen, dass sowohl die Näh- als auch die Strickmaschine eine dicke Staubschicht vorzuweisen haben. Ich hätte also ohnehin nichts zu zeigen gehabt.
Letztenendes wurde ich überzeugt doch mitzumachen, der Zeitrahmen ist großzügig. (Danke Frau Siebenhundertsachen ❤️) Ich habe das gerne angenommen und beschlossen, dass ich mir das jetzt einfach mal gönne. Wahrscheinlich ist das Stoffwechselprojekt dann das einzige, was ich in den nächsten Wochen nähen werde, aber das ist ein guter Grund tatsächlich mal wieder zu nähen. Und vielleicht ist es ja auch einfach ein toller Start um wieder anzufangen, gerade was auch das bloggen betrifft. Kurzum: Ich freue mich und bin gerne auch das 3. Mal dabei!



Damit die Stoffkaufende nicht arg im Trüben fischt und was möglichst passendes aussuchen kann gibt es zu Anfang wie jedes Mal bei allen Teilnehmerinnen einen Nähsteckbrief.
Hier also meiner:

Ich habe wie beim 2. Mal wieder die alten Steckbriefe zur Grundlage genommen. Finde sehr spannend, was sich so verändert oder eben auch nicht.

Was nähst du am liebsten für dich?

Ganz klar: Kleider. Wer meinen Blog verfolgt, wird festgestellt haben, dass ich zwar hin- und wieder etwas anderes nähe als schon wieder ein Kleid, dann aber nicht für mich oder sowieso nicht zum anziehen. (wobei mir gerade beim schreiben einfällt, dass ich eben solche Sachen kaum bis gar nicht gebloggt habe.. ) Ich bin sehr glücklich über die Entdeckung des Kleides für mich als all-time-favorite- Kleidungsstück. Ich habe festgestellt, dass mir Kleider am besten stehen und auch am besten zu meiner, sagen wir unkonventionellen, Figur passen. Das heißt nicht, dass ich mich nicht mag. Ich mag mich nur nicht in zweitteiliger Garderobe. Sprich Rock und Oberteil oder schlimmer Jeans und T-Shirt.

Seit dem ersten Stoffwechsel hat sich bei nichts getan. Ich stehe auf Kleider. ;-) Einzig anderes ist ein Mantel. Für dieses Jahr habe ich mir sowohl einen weiteren Wintermantel als auch einen Übergangsmantel vorgenommen.


Dem ist nichts hinzufügen. Seit letztem Jahr hat sich das nicht geändert.

Hast du für diese Frühjahrs/Sommersaison Pläne gemacht, etwas bestimmtes vorgenommen? Was wirst du als nächstes nähen wollen?

Ich habe tausend Ideen im Kopf, die die Erweiterung meines Kleiderschranks und den Abbau des Stofflagers betreffen. Allerdings ist keine so aktuell, dass ich sie mir für "in nächster Zeit" vorgenommen habe, sondern eher "irgendwann wenn mal wieder Zeit und Ruhe zum nähen ist". Also ist mein einziger Plan ein Stoffwechselkleid.

Die Glaubensfrage: Webstoff oder Jersey? Oder doch beides?

Ganz klar: Webstoff!
Jersey kommt bei mir z.Z. nur der Kinder wegen unter die Maschine. Ich mag die Verarbeitung nicht so gerne, das ewige einrollen schon beim Zuschnitt und die generelle Widerspenstigkeit. (Vielleicht geht das nur mir so, aber ich finde nicht, dass sich Jersey-Sachen besonders schnell und einfach nähen lassen.) Zudem verzeiht Jersey einfach nichts. Alle mir bekannten Jersey-Kleiderschnitte sehen an mir ähnlich bescheiden aus wie zweitteilige Garderobe.
Webstoffe hingegen sind für mich ein Traum in der Verarbeitung.

Es bleibt dabei: Webstoff! Jersey verwende ich für mich mittlerweile zwar auch, aber nur für Unterwäsche und das auch mehr oder weniger wiederwillig.


Das unterschreibe ich nach wie vor. Allerdings muss ich an dieser Stelle gestehen, dass ich letztens, als ich mal ganz kurz durchschnaufen durfte, ein Shirt genäht habe. Aus Jersey. Für mich. Mit Sternen drauf.

Ich weiß gar nicht was genau mich da geritten hatte. Wahrscheinlich die Kombination aus #wenig Zeit, will aber was nähen, #Schnitt ausprobieren, das Tochterkind ist mittlerweile so groß, dass Erwachsenenschnittmuster her müssen und # zuwenig Shirts im Schrank (ja, ich trage im Homeoffice auch mal Shirts und Hosen, da sieht mich ja auch keiner..) Und diese Farb/Musterwahl ist dem Stofflager geschuldet. Das gabs halt noch und musste ja auch mal irgendwann weg.. ;-)
Freunde werden wir aber nach wie vor nicht!

Welches Material vernähst du am liebsten (z.B. Viskose, Baumwolle, Wolle, …) – gegen was hast du eine (starke) Abneigung?

Am allerliebsten vernähe ich Bauwollstoffe. Wollstoffe, Cord und Samt gehören zu meinen Winterlieblingen. (Ich gehe mal schwer davon aus, da es sich um zu nähende Sommerkleidung handelt, dass keine auf die Idee kommt sowas für jemanden auszusuchen.. ) Was ich noch nie hatte ist Viskose, ich lese immer wieder, dass dieses und jenes Kleidungsstück aus derselben ist, aber ich kam noch nie dazu mal welche zu kaufen. Das wäre für mich ganz was tolles, wenn mir mal jemand ein Viskosestöffchen überhilft, damit ich ich auch mal weiß, was da genau ist und wie sich das so verarbeiten lässt. Aber ich bin da generell offen und lass mich überraschen was meine Stoffpatin feines für mich befindet. (An dieser Stelle nochmal: ich find das Experiment so wahnsinnig spannend..)
Einzige Bitte: möglichst wenig Plaste! Mischgewebe sind prima, aber bitte kein Vollplaste oder extrem hoher Anteil. Ich bewege mich in meinem Arbeitsalltag auf Statisch sehr gut aufladbaren Bodenbelegen und habe schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Wenn ich jedes Mal beim Aufstehen und hinsetzten eine gewischt bekomme, dass man sogar den Funken sehen kann, ist das glaub ich nicht gut... ;-)

Beim letzten Stoffwechsel habe ich gelernt, dass ich wirklich und ganz eindeutig am liebsten Baumwolle vernähe. Das Experiment Viskose ist für mich erstmal gescheitert. Ich habe noch zwei weitere Viskosestöffchen in voller Vorfreude gekauft, weil ich die Haptik an sich total schön finde. Ausschneiden und nähen ging so mäßig bis gar nicht, dass die beiden Stoffe jetzt erstmal eine Weile im Schrank ablagern. Damit beschäftige ich mich mit ruhigem Nervenkostüm mal irgendwann in der Zukunft. 

Ansonsten ist alles beim alten. Im letzten Winter trug ich quasi durchgängig meine Baumwollkleider die allesamt aus festen Drucken bestehen. (Ausser die Hochsommerkleider die ich dieses Jahr genäht habe, die werden wohl im Winter auch im Schrank bleiben) Soll heißen, mit einem hübschen Baumwolldruck festerer Qualität wäre mir auf jeden Fall eine Freude zu machen. Ansonsten steh ich sehr auf Feincord. Die gibt es ja z.T. auch gemustert, was mir auch sehr gefällt wenn es nicht Kinderstoffig ist.

Als Fazit aus dem gescheiterten 1. Stoffwechsel (was mir immer noch unheimlich leid tut!!): Viskose und ich werden keine Freunde.. :-( Ich habs versucht. Es ist ähnlich wie beim Jersey. Die Verarbeitung ist nicht so meins und auch ein Kleid aus Viskose steht mir nur mäßig, weil es ebenfalls wenig verzeiht. Liegt wahrscheinlich am Fall. So ein Kleid kuschelt sich an jede Rundung an, da ist mir Baumwolle deutlich sympathischer. Die steht auch mal ab, was mir meistens entgegenkommt.



Was sind deine Lieblingsfarben, welche stehen dir gut? Welche gehen gar nicht?

Ich mag sehr gerne rot und blau und schwarz, neuerdings auch mal grün, weiß auch. Pastell ist glaub ich nicht ganz so meins, wobei das auch darauf ankommt, helles blau zB mag ich gerne. Meistens greife ich eher zu volleren Farben. Auch hier würde ich mich gerne überraschen lassen und bin offen.
ZB habe ich kein gelbes Kleid und auch keinen gelben Stoff. (ob es mir stehen würde weiß ich allerdings nicht, da noch nie ausprobiert). So geht es mir mit einigen anderen Farben auch.
Momentan ist meine Haarfarbe rot, ich überlege aber ganz aktuell ob ich wieder zu braun wechsle. Von Farbtypenlehre habe ich keine Ahnung und reagiere eigentlich immer aus dem Bauch heraus, ob mir ein Stoff gefällt und ich ihn kaufe. Bisher hatte ich bei keinem Kleid das Gefühl es stünde mir der Farbe wegen nicht, meine bisherigen Kleider sind durchaus unterschiedlich.
Ich würde schon sagen ich habe ein gewisses Beuteschema wenn ich für mich selbst aussuche, könnte die genauen Kriterien aber auch nicht benennen. Hier mal was unter anderem für die nächste Zeit zur Verarbeitung bereit liegt:


Interessant der Stapel vom letzten Jahr. Ich habe tatsächlich auch 6 von 11 Stoffen vernäht. Noch nicht vernäht sind von oben: 2. Reihe rechts, 3. Reihe links, komplette 4. Reihe und 5. Reihe rechts. Das ist doch gar nicht mal schlecht.

Der Stapel aus diesem Jahr könnte so aussehen: 



Welche Muster magst du? Groß oder klein? Blumen, Streifen, Punkte? Oder sind Muster vielleicht gar nicht so deins?

Blümchen scheinen bei mir ein zentrales Thema zu sein, obwohl ich nie explizit danach suche. Und ich liiiiiiebe Punkte, lieber kleiner als größer. Streifen find ich cool, habe aber noch kein Streifenkleid genäht (warum eigentlich nicht..) Karos sind auch immer ganz weit vorne. Nicht unbedingt so gerne mag ich Stickereien. Im Allgemeinen gehe ich eher auf kleine Muster, wobei ich es auch ganz schön finde wenn man auch aus der Entfernung noch Muster erkennen kann. Gar nicht mag ich Riesenmuster, egal welchen Couleurs. 60er/70er Retroprints und wilde Mustermixe sind auch nichts für mich, genauso wie überzeichnende Früchte oder Tierprints a la Kinderstoffe und Tierfelloptik.

Jap.

Was sind die Kleidungsstücke, die dir (in letzter Zeit) in deinen Augen am besten gelungen sind? (Bitte mit Link oder Foto) Sind welche dabei, die du vor allem wegen ihres Stoffes magst?

Dieses mag ich sehr gerne vom Stoff her und habe noch eine schwarze und eine grüne Variante des Stoffs vernäht, mit anderen Schnitten.



Dieses Kleid hab ich im letzten Jahr verschenkt. Es ist jedoch total mein Beuteschema und ich habe den festen Plan nochmal so ein Kleid zu nähen. Ohne dessen Unzugänglichkeiten. Gute zwei Jahre mehr Näherfahrung sollte das möglich machen.


Hier mag ich den Stoff auch total und das Kleid sowieso. Es war Lieblingskleid 2013.


An die Farbkombi braun und grün habe ich mich mittlerweile gewöhnt und mag das jetzt sehr gerne.


Das Weihnachtskleid 2013 mag ich auch gerne, die Farbe ist klasse. Daneben mein "Ist das ein Dirndl?"-Kleid. Nein ist es nicht, aber es ist auch Trachtenstoff.


Bis auf das Weihnachtskleid (Baumwollleinen - Stoff und Stil) sind alle Kleider aus Baumwolldrucken.

Neu dazu gekommen sind diese Schätzchen hier. 

Wieder ein Trachtenstoff. Mit, na klar, Blümchen drauf.


Das schwarz-weiße ist aus einem der Hongkongstoffe und eins meiner Liebsten. Ich mag total diese roten Akzente, die aber nicht aufdringlich sind. Daneben auch wieder ein Blümchenstoff. Kleine Streublümchen, in der Gesamtwirkung dann hellgrün. Ich mags aber.


Aus der Kategorie "Punkte gehen immer":


Und "Erwachsenenfrüchte", falls man das so nennen kann. Jedenfalls schreien sie nicht Kinderstoff und ich ziehe sie gerne an. Erdbeeren:



Und Kirschen. Daneben, Blümchen, was sonst.



Wieviel Stoff verbrauchst du ca. für einen Rock, ein Oberteil, ein Kleid? Welche Mindestmenge benötigst du für die Verarbeitung? Oder hast du sogar ein Maximalmaß für Stoff?

Wie oben schon erwähnt ich kann durchaus mit 2m auskommen, wenn das Muster es zulässt. 2,5m wären aber "sicherer". Ich kaufe meistens 3m, es sein denn ich habe Tellerrockpläne, dann 4m. Meistens habe ich noch gut was über, manchmal gut 1m bei gekauften 3m.
Es sollte für mich also zu schaffen sein auch mit weniger Stoff ein Kleid zustande zu bringen. Oft nähe ich ohne Ärmel, das spart ja auch schon ganz schön. Ich sehe das als Challenge! Also bitte keinen Schreck kriegen, wenn ihr Chrissy abbekommen habt, die partout nur Kleider nähen will. ;-)


Ich freue mich, dass Kleider nicht mehr die Ausnahme beim Stoffwechsel bilden, da beim letzten Mal irgendwie fast alle Kleider genäht haben. Da brauche ich mich Mengentechnisch gar nicht so sehr entschuldigen. Beim letzten Mal habe ich allerdings gelernt, dass ich mit 2m nicht so richtig gut auskomme. 2,5m wären da schon das Minimum. Wenn ich Stoff kaufe, dann mittlerweile immer 3m. Damit kann ich mich dann eigentlich immer gut austoben und bin frei in der Schnittwahl. Meist bleibt zwar noch etwas übrig, aber für Musteranordnung ist es schon ne sichere Bank. Mein Annahme das wäre bestimmt auch immer mal ein ganzer Meter ist hinfällig, mehr als 80cm waren es wohl nie.


Die Erfahrung hat mich gelehrt: 2m sind schon ganz schön knapp. Also erhöhe ich auf 2,5m. Selbst kaufe ich bei Baumwollstoffen mittlerweile Standardmäßig 3m.

Gibt es sonst noch etwas, das dich als Näh-/Stofftyp in deinen Augen ausmacht?

Ich habe ein ziemlich blumenlastiges Beuteschema. Bin ich mit den Berliner Nähnerds zusammen auf dem Markt und suche mir einen Stoff aus kommt immer die Nachfrage: Hast du den nicht schon? Bin wohl sehr leicht zu durchschauen..

Ich freu mich auf die nächsten spannenden Wochen und auf die Auslosung! Hier gehts zu den anderen Steckbriefen.

Einen schönen Sonntag euch allen!
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